Der beste Weg, um St. Petersburg kennen zu lernen und das pulsierende Leben der Stadt zu erleben, ist ein Spaziergang durch die Newski-Allee, auch Newski-Prospekt genannt, wobei man an den vielen Geschäften und Restaurants entlang des Weges Halt machen kann. In diesem Artikel werde ich dir eine ganz besondere Führung durch eine der geschichtsträchtigsten Straßen der Welt geben, mit ihren repräsentativen Gebäuden und Attraktionen, direkten Zeugnissen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Stadt.
INHALT
- 1. Die Newski-Allee: der ideale Start, um die Stadt kennenzulernen
- 2. Ein wenig zur Geschichte der Newski-Allee
- 3. Spaziergang entlang der Newski-Allee vom Anfang bis zum Ende
- 3.1. Die Alexandersäule (Palastplatz)
- 3.2. Literaturcafé (Nr. 18)
- 3.3. Stroganow-Palais (Nr. 17)
- 3.4. Holländisch-Reformierte Kirche (Nr. 20) und die Lutherische St.-Petri-Kirche (Nr. 22-24)
- 3.5. Singer-Haus, heute das Haus des Buches (Nr. 28)
- 3.6. Kasaner Kathedrale (Kasaner Platz 2)
- 3.7. Basilika der Heiligen Katharina von Alexandria (Nr. 32-34)
- 3.8. Duma-Turm (Nr. 33)
- 3.9. Grand Hotel Europa (Nr. 36)
- 3.10. Gostiny Dvor (Nr. 35)
- 3.11. Armenische Kirche St. Katharina (Nr. 40-42)
- 3.12. Passage (Nr. 48)
- 3.13. Feinkostladen Jelissejew (Nr. 56)
- 3.14. Denkmal für Katharina II. bzw. die Große (Ostrokvsky-Platz 1)
- 3.15 Russische Staatsbibliothek (Sardowaja-Straße 18)
- 3.16. Alexandrinsky-Theater (Ostrovsky-Platz 6)
- 3.17. Anitschkow-Palast (Nr. 39) und Anitschkow-Brücke
- 3.18. Belosselski-Beloserski-Palast (Nr. 41)
- 3.19. Moskowski-Bahnhof oder St. Petersburg-Glavny Bahnhof (Nr. 85 oder Wosstanija-Platz)
- 3.20. Obelisk „Heldenstadt Leningrad“ (Wosstanija-Platz)
- 3.21. Alexander-Newski-Denkmal (Alexander-Newski-Platz)
- 3.22. Alexander-Newski-Kloster (Monastyrki-Damm, 1)
- 3.23. Alexander-Newski-Brücke
- 4. Besuch der Newski-Allee mit öffentlichen Verkehrsmitteln
1. Die Newski-Allee: der ideale Start, um die Stadt kennenzulernen
Zunächst ein paar Eckdaten zur Newski-Allee (im russischen Newski-Prospekt): Sie ist nicht weniger als 4,5 Kilometer lang und zwischen 25 und 60 Meter breit.
Ein Spaziergang von einem Ende zum anderen, ohne anzuhalten, dauert um die 60 Minuten – aber auch nur wenn du es dir verkneifen kannst, nicht vor den Schaufenstern stehenzubleiben.
Die Allee an sich ist ein sehr lebendiger Ort für Fußgänger, mit markanten Gebäuden und einem regen Auto- und Busverkehr. Sie ist vor allem bei Touristen sehr beliebt.
Auf ihren 4,5 Kilometern wirst du unzählige Kontraste finden. Man kann bedeutende Zeugnisse der modernen Welt finden, aber auch Armut und Überfluss. Außerdem findest du dort viele Brücken, Paläste, Denkmäler, Cafés, Restaurants, Geschäfte, Museen und Buchläden.
Sie ist die zentrale Allee St. Petersburgs, die, wenn wir uns ihre Nummerierung ansehen, am Palastplatz, neben der Admiralität und der Eremitage beginnt und am Alexander-Newski-Kloster endet.
Die Gebäude mit den geraden Zahlen befinden sich im sonnigen Bereich der Straße, selbstverständlich ein beliebter Ort für Passanten, während die ungeraden Zahlen informell als „Schatten“ bezeichnet werden.
Wenn du gerne in Städten umherschlenderst, dann ist dieser Spaziergang genau das richtige für dich. Und das nicht nur tagsüber, auch nachts ist die Newski-Allee ein wirkliches Highlight und nicht zu verpassen.
2. Ein wenig zur Geschichte der Newski-Allee
Die Geschichte dieser Allee zu kennen, die weltweit berühmt ist, bedeutet, die Entwicklung und den technischen Fortschritt der Stadt und des Landes zu kennen, da ein Großteil davon auf dieser Allee vorgestellt wurden. Darüber hinaus sind und waren ihre Gebäude unmittelbare Augenzeugen der politischen, sozialen, wirtschaftlichen und architektonischen Veränderungen in St. Petersburg.
Die Ursprünge der Allee um 1718 liegen parallel zur Geburt von St. Petersburg im Jahre 1703 mit Peter dem Großen, als sie nur die Straße nach Nowgorod war, das sich in einem sumpfigen Gebiet mit Wäldern befand.
Nach einem großen Brand Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Gebäude und Villen der Adligen und Reichen bereits aus Stein und nicht mehr aus Holz gebaut.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Kasaner Kathedrale, die Hauptkathedrale der Stadt, errichtet. Banken und kommerzielle Gebäude begannen ebenfalls zu florieren.
Mitte desselben Jahrhunderts wurde der damals Moskowski genannte Bahnhof gebaut, in dem die aus Moskau kommenden Züge ankommen. Heute wird dieser auch St. Petersburg-Glavny genannt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde elektrische Beleuchtung eingeführt, die die früheren Öl- und Gaslampen ersetzte. Auch die ersten öffentlichen Verkehrsmittel, die noch mit Tieren betrieben wurden, erschienen.
Nach der Oktoberrevolution von 1917 wurde die Straße in Allee des 25. Oktobers umbenannt (von 1918 bis 1944), während sie im Zweiten Weltkrieg mehrmals bombardiert und viele Gebäude zerstört wurden. Einige Gedenktafeln erinnern uns heute daran.
In den 1950er und 1960er Jahren begannen die Arbeiten an der Metro und die ersten beiden Stationen wurden gebaut. Auch mehr und mehr Wohnungen und Wohngebäude entstanden zu dieser Zeit.
Heute kann man sehr unterschiedliche Gruppen entlang der Allee sehen, von Straßenkünstlern bis hin zu jungen Leuten, die auf der Suche nach Spaß und Vergnügen sind. Die Kontraste sind groß.
Jedes Jahr ist diese Allee Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen: der Tag des Sieges (9. Mai), der Gründungstag von St. Petersburg (27. Mai) oder die Prozession von der Kasaner Kathedrale zum Alexander-Newski-Kloster, die jedes Jahr am 12. September zum Gedenken an diesen Tag des Heiligen Fürsten stattfindet, der vor allem in den vergangenen Jahren eine große Bedeutung erlangt hat.
Aus all diesen Gründen ist die Kraft und Schönheit der Allee noch gut erhalten.
Wer ist die Person, nach der diese berühmte Allee benannt ist?
Die Allee ist nach Alexander Charoslavich (Wladimir, 1220 – Garodéts, 1263), Fürst von Nowgorod und Wladimir, zu der Zeit benannt, als Russland unter der Hegemonie der Mongolen in mehrere Fürstentümer aufgeteilt war. In seiner Jugend zeichnete er sich durch seine militärischen Heldentaten aus: 1240 besiegte er die Schweden in der Schlacht von Newa (was zu seinem Spitznamen Newski führte) und 1242 die germanischen Ritter des Deutschen Ritterordens von Livland in der Schlacht am Peipussee.
Er wurde nach seinem Tod von der russisch-orthodoxen Kirche heilig gesprochen und damit zu einem Symbol des nationalen Widerstands Russlands gegen die deutsche Macht in Osteuropa.
Sein Andenken wird sowohl vom Zarenregime geehrt, seit Peter I. von Russland 1712 am Ort seines Sieges über die Schweden ein Kloster namens Alexander Newski gründete, als auch vom Sowjetregime, seit Stalin 1942 während des Zweiten Weltkriegs einen Militärorden mit seinem Namen schuf.
Als ob dies noch nicht genug wäre, wurde Alexander Newskis Leben im Jahr 1938 von Sergej Eisenstein verfilmt, der erste Tonfilm des sowjetischen Regisseurs. Die Hauptrolle des Films spielte der russische Schauspieler Nikolay Cherkasov und der Soundtrack wurde von Sergei Prokofiev komponiert.
Angesichts all dessen kann man verstehen, warum die Hauptallee von St. Petersburg seinen Namen trägt.
3. Spaziergang entlang der Newski-Allee vom Anfang bis zum Ende
Zuerst einmal findest du dort auf beiden Seiten der Allee imposante Gebäude sowie geschichtsträchtige Brücken, sowie Plätze und interessante Denkmäler, die du nicht verpassen solltest.
Der gemeinsame Nenner ist die Vielfältigkeit und die Mischung der Stile vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, zu denen Barock, Klassizismus, Eklektizismus, Modernismus und auch Konstruktivismus gehören.
In diesem Artikel fasse ich zusammen, welche Gebäude, Brücken etc. ich am interessantesten finde. Die Route startet vom Palastplatz neben der Admiralität, wo auch die Nummerierung der Gebäude der Allee beginnt. Du kannst die Route aber natürlich auch in entgegengesetzter Richtung an der Alexander-Newski-Brücke beginnen.
In Klammern habe ich die Nummer des Gebäudes in der Allee angegeben. Selbstverständlich werde ich auch die Plätze erwähnen, die sie umgeben.
Die Gebäude und Brücken erklären sich durch die Reihenfolge ihres Erscheinens während der Route, nicht durch ihre korrelative Nummerierung, da die geraden Zahlen nicht mit den ungeraden davor übereinstimmen, was in vielen städtischen Straßen der Fall ist. In der Karte unten siehst du die Route sowie die einzelnen Gebäude oder Denkmäler, die ich erwähnen werde. Und los geht’s!
3.1. Die Alexandersäule (Palastplatz)
Dieser Platz ist ein großartiger Ort, um den Spaziergang entlang die Newski-Allee zu beginnen (oder zu beenden).
Die Säule befindet sich in der Mitte des Platzes und ist Kaiser Alexander I. (1801-1825) gewidmet. Sie wurde zwischen 1830 und 1834, nach dem russischen Sieg im Krieg gegen die Invasion Napoleons, errichtet.
Sie besteht aus rotem Granit, ist 47,5 Meter hoch und wiegt etwa 600 Tonnen. Auf diesem Platz befindet sich auch die berühmte Eremitage.
Zu Beginn unseres Besuchs in der Allee ist zunächst zu beachten, dass an der Nummer 14 eine Tafel angebracht ist, die vor der Gefahr von Bombenangriffen während der Belagerung der Stadt im Zweiten Weltkrieg warnte: „Bürger! Während der Bombardierung ist diese Seite der Straße die gefährlichste“. Sie ist Bestandteil anderer, über ganz St. Petersburg verstreuter Inschriften.
3.2. Literaturcafé (Nr. 18)
Die Newski-Allee war eine große Quelle der literarischen Inspiration in den Werken des großen Gogol, Dostojewski, Gorki und Leo Tolstoi.
Nikolai Gogol hat sogar eine Kurzgeschichte geschrieben, die nach der Allee benannt ist, die selbst eine Figur in der Geschichte verkörpert.
Das Literaturcafé, heute ein charmantes Restaurant, steht noch immer (in der Newski-Allee 18) und wurde von diesen Schriftstellern und Wunderkindern des Goldenen Zeitalters der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts besucht.
Der italienische Komponist Franco Battiato hat der Allee sogar ein Lied mit dem Titel „Prospettiva Nevski“ gewidmet.
3.3. Stroganow-Palais (Nr. 17)
Sobald du die grüne Brücke (zelenyy) über dem Fluss Moika überquerst, gelangst du zum Stroganow-Palais, der aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt. Er ist eines der besten Beispiele des russischen Spätbarocks und befindet sich an der Kreuzung der Allee mit dem Fluss Moika. Der Palast wurde für die zu dieser Zeit reichste Familie in ganz Russland gebaut.
Derzeit ist er Teil des Gebäudekomplexes des Russischen Staatsmuseums und beherbergt verschiedene Ausstellungen und Musikprogramme. Er dient auch als Kongresszentrum.
Das Russische Staatsmuseum, dessen Hauptgebäude sich in der Nähe des Stroganow-Palais befindet, ist einer der unverzichtbaren Orte in St. Petersburg. Die Sammlung dieses Museums, das 1895 in St. Petersburg durch ein Dekret von Kaiser Nikolaus II. gegründet wurde, umfasst mehr als 400.000 Exponate, die die gesamte Geschichte der russischen Kunst vom 10. Jahrhundert bis zur Gegenwart abdecken: russische Ikonen, Gemälde, Grafiken und Skulpturen, Numismatik usw.
3.4. Holländisch-Reformierte Kirche (Nr. 20) und die Lutherische St.-Petri-Kirche (Nr. 22-24)
Vor dem Stroganow-Palais steht die Holländisch-Reformierte Kirche, die zwischen 1834-1839 für die niederländische Gemeinde von St. Petersburg im russischen klassizistischen Stil gebaut wurde. Sie wurde 1927 verstaatlicht und heute wird das Gebäude für institutionelle, gewerbliche und private Zwecke genutzt.
Die deutsche lutherische Kirche wurde zwischen 1883 und 1888 erbaut und im Jahre 1997 weitgehend restauriert.
3.5. Singer-Haus, heute das Haus des Buches (Nr. 28)
Das Singer-Haus ist eine der größten Buchhandlungen in Europa und die größte in St. Petersburg.
Das zwischen 1902 und 1904 im Jugendstil erbaute Gebäude war das Hauptquartier des Singer-Hauses, das für seine Nähmaschinen bekannt war, in dem jedoch auch Uniformen für die russische Armee hergestellt wurden.
Nach der Oktoberrevolution wurde es zum Hauptsitz mehrerer Verlagshäuser und zu einem Kulturzentrum für alles rund um Bücher und Literatur.
3.6. Kasaner Kathedrale (Kasaner Platz 2)
Vor dem Singer-Haus befindet sich die Kasaner Kathedrale im neoklassizistischen Stil. Dieses architektonische Juwel ist die Hauptkathedrale der Stadt, da sie der Sitz des orthodoxen Bischofs von St. Petersburg ist. Sie ist der Jungfrau von Kasan, der meistverehrten Ikone Russlands, gewidmet.
Kaiser Paul I. ordnete an, die Kathedrale nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom zu errichten, wonach der Bau über einen Zeitraum von 10 Jahren (von 1801 bis 1811) durchgeführt wurde. Sie wurde vom Architekten Andrej Woronijin im neoklassizistischen Stil entworfen und zeichnet sich durch die große Kolonnade, die aus 96 Säulen besteht und zur Newski-Allee führt, aus.
1932 wurde die Kathedrale kurioserweise geschlossen und das Museum für Religionsgeschichte und Atheismus der Akademie der Wissenschaften der UdSSR eröffnet.
3.7. Basilika der Heiligen Katharina von Alexandria (Nr. 32-34)
Der römisch-katholischen Konfession. Ursprüngliche Basilika von 1763-1783, später reformiert.
3.8. Duma-Turm (Nr. 33)
Er befindet sich an der Ecke der Allee und der Dumskaja-Straße. Der Turm ist fünfeckig und im klassischen Stil gehalten. Es wurde zwischen 1799-1804 erbaut und ist vor allem nachts aufgrund der Beleuchtung sehr schön anzusehen.
3.9. Grand Hotel Europa (Nr. 36)
Gegenüber dem Duma-Turm befindet sich das Grand Hotel Europa, das 1875 eröffnet und einen früheren Hotelbetrieb ersetzt hat. In den 1910er Jahren wurde seiner Fassade der jetzige Jugendstil verliehen.
Seit 2004 trägt die elegante Fünf-Sterne-Unterkunft den Namen Belmond Grand Hotel Europa.
Seit dem 19. Jahrhundert hat es wichtige Personen angezogen, wie die Komponisten Tschaikowsky, Debussy oder Stranvinsky sowie Gustav V. von Schweden, Elton John oder Jacques Chirac, ehemaliger Präsident der Französischen Republik.
3.10. Gostiny Dvor (Nr. 35)
Gostiny Dvor ist das älteste Einkaufszentrum der Stadt und eines der ältesten der Welt. Das Gebäude im neoklassischen Stil besitzt eine Galerie mit viel Geschichte aus dem 18. Jahrhundert und kann von den verschiedenen umliegenden Straßen betreten werden.
Die in das Gebäude integrierte gleichnamige Metro-Station wurde 1967 in Betrieb genommen.
In der Dumskaja-Straße, ganz in der Nähe, gibt es eine Fußgängerunterführung, um die Allee zu überqueren.
3.11. Armenische Kirche St. Katharina (Nr. 40-42)
Diese Kirche wurde zwischen 1770-1772 auf Initiative der armenischen Gemeinde errichtet. Im Jahre 1993 kehrte sie zu ihrer ursprünglichen Verwendung zurück.
3.12. Passage (Nr. 48)
Wie ihr Name schon sagt, handelt es sich um eine alte Passage und überdachte Einkaufsgalerie mit viel Charme. Dort findest du Konditoreien, Cafés und verschiedene Geschäfte.
Ihre Ursprünge gehen auf das Jahr 1848 zurück, als die Stadt in vollem Aufschwung war. Ihre Architektur besticht durch ihr Glasdach.
3.13. Feinkostladen Jelissejew (Nr. 56)
Im Feinkostladen Jelissejew findest du eine Vielzahl von russischen Produkten wie Kaviar, Wodka, Tee und viele andere Delikatessen. Der Laden ist ziemlich touristisch und die Preise sind in der Regel höher, doch andererseits kommst du eh an ihm vorbei, wenn du die Allee entlang spazierst und wirst dort deinen Souvenir-Einkauf in einem „Abwasch“ erledigen können. Ein Besuch ist allein schon aufgrund der sehr schönen Dekoration empfehlenswert.
Der Laden befindet sich in einem Jugendstil-Gebäude aus den Jahren 1902-1903, das heute ein Handels- und Unterhaltungskomplex ist. Architektonisch sticht die Fassade hervor, die größtenteils von einem Bogen eingenommen wird, der ein großes und sehr beeindruckendes Buntglasfenster enthält.
Im zweiten Stock des Gebäudes des Feinkostladens Jelissejew befindet sich das Nikolaj Akimow St. Petersburg Comedy Theater (Nr. 56, Ecke Malaya Sadowaja Strasse).
An der Ecke des Ladens befindet sich die schöne Fußgängerzone Malaya Sadovaya, dessen Terrassen sich wunderbar für eine Kaffeepause oder einen Snack eignen. In der Fußgängerzone befinden sich zudem kleine Skulpturen und Springbrunnen.
3.14. Denkmal für Katharina II. bzw. die Große (Ostrokvsky-Platz 1)
Gegenüber dem Feinkostladen, auf der anderen Seite der Allee, befindet sich das Denkmal für Katharina die Große, das 1873 errichtet wurde und sich auf einem der eindrucksvollsten Plätze der Stadt befindet.
Die Figur der Kaiserin ist knapp vier Meter hoch und auf dem Sockel sind neun Bronzefiguren berühmter Zeitgenossen von ihr zu sehen.
3.15 Russische Staatsbibliothek (Sardowaja-Straße 18)
Die Russische Nationalbibliothek liegt direkt am Ostrovsky-Platz, obwohl der Sitz der Bibliothek ein anderer ist und sie auch über weitere Standorte verfügt. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1795 und wurde 1814 mit dem Besuch von Kaiser Alexander I. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Früher hieß sie Kaiserliche Öffentliche Bibliothek.
Sie ist eine der größten Bibliotheken der Welt und die zweitgrößte in Russland. Sie verfügt über rund 38 Millionen Dokumente, darunter 17 Millionen Bücher.
Ganz in der Nähe von ihr, in derselben Straße, gibt es eine Fußgängerunterführung, um auf die andere Seite der Newski-Allee zu gelangen.
3.16. Alexandrinsky-Theater (Ostrovsky-Platz 6)
Das Alexandrinsky-Theater wurde 1756 von Kaiserin Elisabeth, der Tochter von Peter I., für eine der ersten Theatergruppen des Landes gegründet.
Das heutige Gebäude, in dem sich das Theater befindet, stammt aus dem Jahr 1832 und ist das Werk des berühmten Carlo Rossi.
Es besticht durch seine beeindruckende Fassade und eine Innendekoration in ausgeprägtem kaiserlichen Stil. Es steht außer Frage, dass es den darstellenden Künsten Russlands viele ruhmreiche Tage beschert hat.
Auch bekannt als Pushkin State Drama Theatre, zu Ehren des berühmten Dichters, Dramaturgen und Romanschriftstellers, der in Moskau geboren wurde und in St. Petersburg starb.
3.17. Anitschkow-Palast (Nr. 39) und Anitschkow-Brücke
Der zwischen 1741 und 1754 erbaute Anitschkow-Palast wurde zwar ursprünglich im Barockstil konzipiert, jedoch nach kurzer Zeit zu einem neoklassizistischen Palast umgebaut. An diesem Ort verbrachte der letzte Zar Russlands, Nicholas II, seine Kindheit.
Der Palast ist Teil eines historischen und architektonischen Komplexes, zu dem sowohl ein wissenschaftliches Gymnasium als auch ein angesehenes Bildungszentrum für Kinder und Jugendliche gehört.
Die Anitschkow-Brücke führt von der Newski-Allee über den Fluss Fontanka. Sie ermöglicht das Passieren von Autos und Fußgängern.
Auf der Brücke befinden sich vier beeindruckende Statuen von Pferden, die von Menschen gezähmt werden, und 1851 auf der Brücke platziert wurden. Sie sind das Werk von Pjotr Klodt, der auch das Reiterdenkmal von Nikolaus I. auf dem St. Isaak-Platz und die sensationelle Quadriga auf dem Portikus des Bolschoi-Theaters in Moskau schuf.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die vier Statuen vor deutschen Bombenangriffen geschützt und auf dem Gelände in der Nähe des Anitschkow-Palastes begraben.
3.18. Belosselski-Beloserski-Palast (Nr. 41)
Der Belosselski-Palast im neobarocken Stil mit Rokoko-Interieur stammt aus dem Jahr 1747. Er befindet sich an der Kreuzung der Allee mit dem Fluss Fontanka, nur ein paar Schritte hinter der Anitschkow-Brücke.
Der Palast mit seiner violett-rosa Fassade wurde im 19. Jahrhundert als architektonisches Spiegelbild des Stroganow-Palais renoviert. Er wird derzeit als städtisches Kulturzentrum genutzt und beherbergt Kammerkonzerte in kleinem Rahmen.
3.19. Moskowski-Bahnhof oder St. Petersburg-Glavny Bahnhof (Nr. 85 oder Wosstanija-Platz)
Der Moskowski-Bahnhof entstand 1844-185, ist der Hauptbahnhof von St. Petersburg und somit das erste, was viele Besucher, die die Stadt zum ersten Mal besuchen, kennenlernen. Seine Erbauung erfolgte für die erste Eisenbahnlinie zwischen den beiden wichtigsten Städten Russlands.
Bis 1924 hieß er Nikolajewski-Bahnhof, nach Nikolaus I. von Russland.
Heutzutage ist er die Endstation des Hochgeschwindigkeits-Tageszug „Sapsan“, der die fast 700 km zwischen Moskau und St. Petersburg in etwa 4 Stunden zurücklegt, und auch der Nachtzug Roter Pfeil bzw. Red Arrow endet dort.
Er ist mit der St. Petersburger Metro durch die Stationen Majakowskaja und Ploschtschad Wosstanija verbunden.
Neben dem Bahnhof, in der Ligowskij-Allee, befindet sich eines der größten Einkaufszentren der Stadt, die Galeria Sankt Petersburg, mit zahlreichen Geschäften und Restaurants.
Zwei Unterkünfte, die ich dir wärmstens empfehlen kann und die dich sicher nicht enttäuschen werden, befinden sich mitten auf der Newski-Allee und nur 5 Minuten vom Bahnhof entfernt: das Park Inn by Radisson Nevsky (4 Sterne) und das Radisson Royal Hotel (5 Sterne).
3.20. Obelisk „Heldenstadt Leningrad“ (Wosstanija-Platz)
Vor dem Bahnhof auf dem Wosstanija-Platz befindet sich der Obelisk der Stadt Leningrad, ein Monolith aus Granit mit einer Gesamthöhe von 36 Metern und einem goldenen Stern an der Spitze.
Er wurde 1985 zum Gedenken an den russischen Sieg über die deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg errichtet. St. Petersburg hieß von 1924 bis 1991 offiziell Leningrad – daher stammt der Name des Obelisken.
Von hier aus gehst du ein wenig nach rechts, um weiterhin auf der Newski-Allee zu bleiben, und in etwa 25 Minuten erreichst du den Alexander-Newski-Platz.
3.21. Alexander-Newski-Denkmal (Alexander-Newski-Platz)
Auf dem Alexander-Newski-Platz befindet sich das im Jahr 2002 errichtete Denkmal, das dem Schutzpatron von St. Petersburg gewidmet ist, ein neun Tonnen schweres und fast neun Meter hohes Reiterstandbild.
3.22. Alexander-Newski-Kloster (Monastyrki-Damm, 1)
Das Alexander-Newski-Kloster war das erste Kloster in der Stadt. Es befindet sich nur wenige Minuten von der Allee entfernt, direkt am Ufer der Newa. Es ist orthodox und wird von Mönchen besucht.
Das Kloster, das ein klares Beispiel für Petrinischen Barock ist, stammt aus den 1710er Jahren, als die Mariä-Verkündigungs-Kirche als erster Teil des Gebäudes errichtet wurde.
Die beiden Schutzpatrone von St. Petersburg sind Peter I. und St. Alexander Newski. Das Kloster, das auch als Wallfahrtsort dient, kann besichtigt werden. Persönlichkeiten der russischen Geschichte, wie F. Dostojewski und P. I. Tschaikowski, ruhen auf den Friedhöfen des Geländes.
3.23. Alexander-Newski-Brücke
Die Alexander-Newski-Brücke markiert das Ende (oder den Anfang, wenn du dort startest) deines Spaziergangs und befindet sich ein wenig abseits der Allee. Sie liegt neben dem Alexander-Newski-Kloster und wurde 1965 fertiggestellt.
Sie ist keine besonderen Sehenswürdigkeit mit ihrem sehr funktionellen Design, doch ihre Länge von 906 Metern, die sie bis 2004 zur längsten Brücke der Stadt machte, ist schon etwas beeindruckend. Sie wurde von der Großen Obuchowski-Brücke übertroffen.
Die Brücke hat sechs Fahrspuren und ist nachts sehr schön beleuchtet. Sie ist ist eine der Zugbrücken, die du während der berühmten Weißen Nächte von St. Petersburg nicht verpassen solltest.
4. Besuch der Newski-Allee mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Wenn du die letzten Tage schon genug gelaufen bist und du nicht die ganze Allee zu Fuß erkunden möchtest, dann hast du die Möglichkeit, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Diese verbinden die Allee mit der ganzen Stadt, via U-Bahn, Bus und Trolley-Bus, sowie mit dem Moskowski-Bahnhof. Und natürlich kannst du auch ein Taxi nehmen.
4.1. Öffentliche Busse und Touristenbusse
Die Buslinien 24 und 191 sowie die Trolleybusse 1 und 22 befahren die gesamte Allee. In der Vergangenheit gab es zudem eine Straßenbahn, deren Wiedereinführung momentan geprüft wird.
Du kannst die Newski-Allee auch mit dem Touristenbus erkundigen – Fahrkarten kannst du auf dieser Webseite kaufen.
4.2. Metro
Die 5 Linien der St. Petersburger Metro führen entlang der Newski-Allee oder überqueren sie. Die Linie, die die gesamte Allee von Anfang bis Ende befährt, ist jedoch die grüne Linie Nummer 3 mit drei Stationen:
- Nevskij Prospekt, befindet sich am Anfang der Allee (in der Nähe der Kasaner Kathedrale)
- Majakowskaja, in der Nähe des Moskowski-Bahnhofs
- Ploschad Aleksandra Nevskogo, direkt am Ende der Allee
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