Die Geschichte Russlands und seiner Hauptstadt Moskau ist sehr eng mit dem Weltraum verbunden. In diesem Artikel machen wir einen kleinen Rundgang durch verschiedene Museen, Denkmäler, Hotels und Straßen Moskaus, die der russischen Ära des Weltraums und seinen Helden – den Kosmonauten – gewidmet sind.
INHALT
- Einführung
- 1. Hotel Cosmos
- 2. Denkmal für die Eroberer des Weltraums
- 3. Kosmonautenmuseum
- 4. Kosmonautenallee
- 5. WDNCh: Platz der Industrie (und der Luft- und Raumfahrttechnik) und Kosmospavillon
- 6. Gagarin-Denkmal
- 7. Museum für Luftfahrt und Kosmonautik
- 8. Moskauer Planetarium
- 9. Deutschsprachige Führungen durch die Ära der Raumfahrt
Einführung
Wenn du dich für den Weltraum begeistert, dann wird dir Moskau mit seinem Reichtum an Weltraum-Sehenswürdigkeiten sehr gut gefallen. In verschiedenen Stadtteilen findet man Museen, Denkmäler, Straßen und Hotels, die dem Weltraum und der faszinierenden Geschichte der russischen Raumfahrt gewidmet sind.
Doch bevor es losgeht, möchte ich erwähnen, dass in Russland jedes Jahr am 12. April der Tag der Kosmonauten gefeiert wird – ein Tag, der im Jahr 1962 zur Erinnerung an die erste bemannte Weltraumfahrt eingeführt wurde. Am 12. April 1961 umkreiste der sowjetische Kosmonaut Jurij Gagarin an Bord des Raumschiffs „Wostok 1“ zum ersten Mal die Erde. An diesem Tag finden eine Vielzahl von Festlichkeiten und Aktivitäten im Zusammenhang mit der Raumfahrt statt, es ist jedoch leider kein Feiertag. Der Eintritt in das Kosmonautenmuseum ist an diesem Tag in der Regel frei.
Auf dieser Karte kannst du sehen, wo sich die Museen, Denkmäler, Straßen und Hotels befinden, die auf der folgenden “Kosmologische Route” erwähnt werden:
1. Hotel Cosmos
Die Route beginnt am Hotel Cosmos, in dem du natürlich auch deinen Aufenthalt verbringen kannst. Gelegen im Nordosten Moskaus, an einer der Hauptverkehrsadern der Stadt, dem Prospect Mira, und in der Nähe des Denkmals für die Eroberer des Weltraums und des Kosmonautenmuseums, bietet sich dieses Hotel dank der hervorragenden Lage als erstklassige Wahl an.
Mit 1.777 Zimmern ist es eines der größten Hotels Russland. Es wurde gebaut, um die Menschenmassen, die während der XXII Olympischen Sommerspiele im Jahr 198, in die Stadt strömten, zu beherbergen, da es damals in der Stadt an Hotelzimmern mangelte. Es wurde am 18. Juli 1979 eingeweiht und im Jahr 1990 wurde der Platz, auf dem sich das Hotel befindet, zu Ehren von General Charles de Gaulle umbenannt.
Das Hotel befindet sich neben dem WDNCh, dem Ostankino-Fernmeldeturm, dem Olympiastadion (Olimpiski) und dem Sokolniki-Ausstellungskomplex.
Es ist zwar kein zentral gelegenes Hotel, doch sein günstiger Preis und die Nähe zum WDNCh-Gelände und der WDNCh-Metrostation (in 15 Minuten erreicht man Moskaus Zentrum) machen dieses Hotel bei Reisenden aus aller Welt sehr beliebt. Es verfügt über ein Spa mit Schwimmbad, ein Fitnesscenter und einen Massage-Service. Die Aussicht von seinen höchsten Etagen ist wirklich atemberaubend:
Allerdings sind einige seiner Einrichtungen etwas veraltet und renovierungsbedürftig geworden. Tatsächlich erscheint dieser Makel in einer Vielzahl der Kritiken von Reisenden, die ihren Aufenthalt im Hotel Cosmos verbracht haben.
- Zimmerpreise: Es handelt sich um ein 3-Sterne-Hotel, in dem ein Doppelzimmer im Durchschnitt etwa 50 Euro pro Nacht kostet.
- Buchung: Du kannst das Hotel über Booking oder die russische Plattform Zenhotels buchen, auf der man normalerweise die besten Hotelpreise für Russland findet.
2. Denkmal für die Eroberer des Weltraums
Neben dem Hotel Cosmos befindet sich das Denkmal für die Eroberer des Weltraums, das zusammen mit dem Bauprojekt des Hotels Cosmos von einem Team sowjetischer und französischer Architekten entwickelt wurde.
Das Denkmal für die Eroberer des Weltraums wurde errichtet, um die Leistungen des sowjetischen Volkes während der Ära der Weltraumforschung zu feiern. So wurde im März 1958, wenige Monate nach dem Start des Weltraumsatelliten Sputnik 1 (der erste künstliche Satellit der Geschichte), ein Wettbewerb für seinen Entwurf ausgeschrieben, zu dem mehr als 350 Vorschläge eingereicht wurden, wobei der Vorschlag des sowjetischen Bildhauers Andrej Faidysch gewann.
Die Bauarbeiten dauerten mehrere Jahre an, bis zur Einweihung am 4. Oktober 1964, dem siebten Jahrestag der Einführung von Sputnik 1.
Das Monument ist ein gigantischer Obelisk mit einer Weltraumrakete auf der Spitze, so dass der Obelisk die Rauchsäule darstellt, die das Raumschiff beim Abheben hinterlässt. Es ist 107 Meter hoch, wiegt 250 Tonnen und ist mit Titan überzogen, dem Material, das bei der Herstellung von Weltraumraketen verwendet wird.
Am Sockel des Denkmals befinden sich zwei Inschriften:
Ein Gedicht auf Russisch, das im Deutschen in etwa folgendes bedeutet:
Und der Lohn für unsere Anstrengungen
nach dem Sieg über Unterdrückung
und Finsternis war,
dass wir Feuerflügel
für unser Land
und unser Zeitalter
geschmiedet haben.“
Eine Widmung unter dem Gedicht:
Dieses Denkmal wurde zum Gedenken an die herausragenden Leistungen des sowjetischen Volkes in der Weltraumforschung, 1964, errichtet.
Am Sockel des Denkmals befinden sich an den Seiten zwei Reliefs mit Männern und Frauen, die all denen gewidmet sind, die am Raumfahrtprogramm mitgewirkt haben (Ingenieure, Kosmonauten, Wissenschaftler, Arbeiter usw.). Die Figuren üben die Tätigkeiten ihrer jeweiligen Berufe aus, mit einem allgegenwärtigen Lenin hinter ihnen.
3. Kosmonautenmuseum
Am Fuße des Denkmals für die Eroberer des Weltraums befindet sich das Kosmonautenmuseum. Das ursprüngliche Projekt des Denkmals sah den Bau eines Museums in seinem Sockel vor, doch das Museum sollte erst 1981 fertiggestellt werden.
Am 12. April 2009, dem Tag der Kosmonauten, wurde das Museum nach 3-jähriger Sanierung erneut eröffnet und konzentriert sich heute nicht mehr ausschließlich auf die Heldentaten im Rahmen des sowjetischen Raumfahrtprogramms, sondern es wurden im Zuge der Sanierung zudem Abteilungen hinzugefügt, die den Raumfahrtprogrammen der USA, Europas, Chinas und der Internationalen Raumstation gewidmet sind.
Das Museum bietet eine Vielzahl von originellen interaktiven Exponaten, inklusive der Trainingssysteme der Kosmonauten, und zählt zweifelsfrei zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Stadt.
- Preis: der Eintritt ins Museum beträgt 250 Rubel. Du kannst dein Ticket an der Kasse vor Ort kaufen (die Warteschlange ist normalerweise nicht sehr lang). Ich würde ca. 2 Stunden für den Besuch kalkulieren.
- Führungen: Das Museum bietet auch Führungen an – in englischer Sprache und für 3000 Rubel für eine Gruppe von mindestens 10 Personen. Diese müssen jedoch im Voraus reserviert werden – via +7 495 683-79-14. Es gibt jedoch auch Unternehmen, die Führungen auf Deutsch in diesem Museum und anderen Orten, die mit der Ära der Weltraumfahrt zu tun haben, organisieren. Am Ende dieses Artikels findest du mehr Info diesbezüglich.
4. Kosmonautenallee
Das Kosmonautenmuseum ist mit der Metrostation VDNKh durch eine Fußgängerzone, die Kosmonautenallee, verbunden, entlang derer man die Büsten der bedeutendsten sowjetischen Kosmonauten der Geschichte aufgereiht sind:
- Juri Gagarin
- Walentina Tereschkowa
- Pawel Beljajew
- Alexei Leonow
- Wladimir Komarow
- Walentin Gluschko
- Mstislaw Keldysch
Im Jahr 2008 wurde dort auch das Denkmal für Sergei Koroljow, einen berühmten sowjetischen Ingenieur und Raketenkonstrukteur während des Wettlaufs in All, errichtet. Er scheint in Gedanken versunken, mit dem Blick auf die Komposition des bronzenen Sonnensystems gerichtet, das er direkt vor sich hat.
Am Ende dieser Allee, am Fuße des Denkmals für die Eroberer des Weltraums, befindet sich eine Statue desjenigen, der als „Begründer der modernen Kosmonautik“ gilt, Konstantin Ziolkowski.
5. WDNCh: Platz der Industrie (und der Luft- und Raumfahrttechnik) und Kosmospavillon
Die VDNH, VDNKh oder WDNCh auf Deutsch (auf Russisch ВДНХ) bzw. Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft (auf Russisch, Выставка Достижений Народного Хозяйства) ist mit einer Fläche von 235 Hektar eines der beliebtesten öffentlichen Gelände in Moskau und befindet sich in der Nähe des Kosmonautenmuseums.
Auf diesem Gelände befinden sich neben einer Ausstellung mit Gebäuden aus der Sowjetzeit, die authentische Meisterwerke der Architektur sind, zudem Museen, Kulturausstellungen, Skulpturen aus der sowjetischen Vergangenheit, Grün- und Erholungsflächen, spektakuläre Springbrunnen, Vergnügungsparks, ein Aquarium und Theater, Sportanlagen, Restaurants und vieles mehr.
Im WDNCh findest du auch den Platz der Industrie, auf dem du eine Nachbildung der Weltraumrakete „Wostok“ und ein Flugzeug „Yak-42“ sehen kannst.
Auch ein Modell der Raumsonde „Buran“ befindet sich in der Nähe dieses Platzes, zu dem ein interaktives Museum gehört, in dem man sich über die Geschichte des sowjetischen Space Shuttles informieren und im Flugsimulator seine Flugkünste auf die Probe stellen kann.
Der emblematische Pavillon Nr. 34 (genannt „Kosmos“), der 2018 umfassend renoviert wurde, befindet sich ebenfalls auf dem Platz der Industrie. In seinem Inneren erwartet dich das Kosmonauten- und Luftfahrtzentrum, in dem unter anderem der Alltag der Astronauten im Orbit sowie der Betrieb einer Raumstation erklärt wird. Auch das 5D Space Sphere Cinema befindet sich in diesem Pavillon.
- Eintritt: 500 Rubel
- Öffnungszeiten: von 11:00 bis 22:00 Uhr
Bis zu diesem Punkt kann die Kosmologische Route komplett zu Fuß und in weniger als einem Tag zurückgelegt werden. Solltest du ein paar Tage in Moskau verbringen, dann kann ich dir diese Route wärmstens empfehlenswert, denn sie ist eine der interessantesten Routen in Moskau. Von hier aus musst du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem Taxi weiterfahren, um die Route fortzusetzen.
6. Gagarin-Denkmal
In der Kosmonautenallee befindet sich zwar die Büste von Juri Gagarin, doch interessanter ist der Besuch des ihm gewidmeten Denkmals im Südwesten der Stadt, auf dem Platz, der seinen Namen trägt. Das Problem ist leider nur, dass er recht weit vom Zentrum entfernt ist.
Gagarin war in den 60er Jahren die berühmteste Person der ganzen UdSSR. Seine Popularität erstreckte sich über die ganze Welt, denn er reiste als erster Mensch in das Weltall.
Das Denkmal wurde 1980, 12 Jahre nach seinem Tod, eingeweiht und befindet sich an einem Ort, der weit vom historischen Zentrum Moskaus entfernt ist. Zu weit, würde ich sagen, wenn man die historische Bedeutung von Juri Gagarin bedenkt.
Das Monument besteht aus einem mehr als 40 Meter hohen Obelisken aus Titan mit futuristischem Aussehen. An dessen Spitze siehst du Juri Gagarin, der als eine Art Superheld charakterisiert wird und bereit scheint, seine Reise durch das All fortzusetzen.
Die Überreste von Juri Gagarin hingegen ruhen an einem zentralen Ort der Stadt. Genauer gesagt in der Nekropole an der Kremlmauer, an der du auf deinem Weg zum Lenin-Mausoleum vorbeikommst. In der gleichen Nekropole liegen auch andere berühmte Persönlichkeiten der Geschichte wie Stalin, Tschernenko, Breschnew und auch Jurij Andropow begraben.
7. Museum für Luftfahrt und Kosmonautik
Nicht ganz so touristisch und mehr auf die lokale Bevölkerung ausgerichtet, ist das Museum für Luftfahrt und Kosmonautik, das sich im Nordwesten von Moskau befindet. In diesem Museum findest du mehr als 1.200 Objekte, darunter eine Sammlung von Raum- und Luftfahrzeugen, Motoren, Waffen, sowie einen Videoraum und eine große Wissenschafts- und Technologiebibliothek. Das Museum verfügt zudem über eine Sammlung historischer Fotografien (ca. 31.000). Dieses Museum ist vor allem ein sehr beliebtes Ziel für Schulen und Universitäten.
- Preis: 500 Rubel für Ausländer und 250 Rubel für russische Staatsbürger. Tickets werden an der Kasse gekauft.
8. Moskauer Planetarium
Und zu guter Letzt, das Moskauer Planetarium, in dem du die Möglichkeit hast, die wunderbare Welt der Sterne, die wichtigsten wissenschaftlichen Errungenschaften und die Geschichte der Astronomie und Weltraumforschung zu entdecken. Es wurde 1929 eröffnet und befindet sich im Westen der Stadt, in der Nähe des Moskauer Zoos.
Im interaktiven Museum „Lunarium“ kannst du wissenschaftliche Experimente durchführen, im „Urania-Museum“ die ältesten astronomischen Geräte bestaunen und sogar echte Meteoriten anfassen. Es gibt dort auch ein 4D-Kino und die riesengroße Leinwand „Large Star Hall“, auf der du die Sterne und das Universum sehen kannst. Das Planetarium ist ein wunderbarer Ort für einen Besuch mit der ganzen Familie – bedenke jedoch, dass es den Großteil des Tages in Anspruch nehmen wird.
- Preis: die Eintrittskarte für das interaktive Museum „Lunarium“ kostet 450 Rubel, die Eintrittskarte für das 4D-Kino ebenfalls 450 Rubel und die „Large Star Hall“ 550/600 Rubel. Die Eintrittskarten werden an der Museumskasse gekauft.
9. Deutschsprachige Führungen durch die Ära der Raumfahrt
Wenn du es vorziehen solltest, das Weltall im Rahmen einer privaten Führung auf Deutsch zu erkunden, dann findest du auf der Plattform GetYourGuide verschiedene Optionen – je nach Interessen und Budget:
Ich hoffe, ich habe mit diesem Artikel deine Neugierde für die faszinierende Geschichte Moskaus während der Ära der Raumfahrt geweckt! Hast du bereits eines der Museen oder Denkmäler, die dem Zeitalter der Raumfahrt gewidmet sind, besucht? Oder hast du Fragen? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar weiter unten.