- Auf der kleinsten Insel von St. Petersburg (Insel Záyachi), führt dich die Peter-und-Paul-Festung zurück in die Zeit des Stadtgründers Peter der Große. Die Festung beherbergt eine Kathedrale, in der heute die Romanows begraben sind, sowie ein altes Gefängnis und verschiedene Ausstellungen zur Geschichte der Stadt.
- Von den Mauern der Festung aus, kannst du einen wunderschönen Panoramablick genießen, während sich unter ihnen ein feiner Sandstrand befindet, der von den Einheimischen gern für Sonnenbäder und auch zum Schwimmen im Sommer besucht wird.
- Die Festung ist so groß, dass man sich dort leicht verlaufen kann. Daher empfiehlt es sich, den Besuch gut zu organisieren 🙂
INHALT
- 1. Die Geburt einer berühmten Stadt: St. Petersburg
- 2. Was dich in der Peter-und-Paul-Festung erwartet
- 3. Zugang zur Insel und zur Festung
- 4. Tickets, Öffnungszeiten und Preise
- 5. Was sollte man in der Peter-und-Paul-Festung nicht verpassen?
- 5.1. Die interessantesten Museen und Ausstellungen
- 1. Die Peter-Paul-Kathedrale und das Mausoleum Grand Ducal
- 2. Gefängnis in der Trubezkoi-Bastion
- 3. Museum für Weltraumforschung und Raketentechnologie V. P. Glushko
- 4. Ausstellung „Geschichte von Petersburg-Petrograd. 1703-1918“ im Kommandantenhaus
- 5. Ausstellung „Geschichte der Peter-und-Paul-Festung“ an der Mauer der Newa
- 6. Ausstellung „Museum für Wissenschaft und Technik“
- 7. Ausstellung des „Museums für dekorative Keramik“
- 8. Die Münzstätte und das Geldgeschichtliche Museum
- 5.2. Architektonische Strukturen: Mauern, Bastionen, Tore und Statuen
- 5.1. Die interessantesten Museen und Ausstellungen
1. Die Geburt einer berühmten Stadt: St. Petersburg
Die Geburt von St. Petersburg, der ersten Hauptstadt des Russischen Reiches seit seiner Gründung bis zum Jahre 1918, fiel mit der Gründung der Peter-und-Paul-Festung am 27. Mai 1703 zusammen. Die Festung befindet sich am Ufer der Newa, in einer sumpfigen Gegend, in der viele Hasen lebten, was auch der Insel ihren Namen gab: Insel Záyachi oder “Haseninsel”.
Ich bin sicher, dass sich der Gründer den späteren Boom und die Schönheit der Stadt mit ihren verschiedenen Inseln und einer Vielzahl von miteinander verbundenen Kanälen, weshalb sie auch das „Venedig des Nordens“ genannt wird, niemals erträumt hatte. Heute verbinden etwa 350 Brücken (von denen um die 13 beweglich sind – mehr dazu hier) das gesamte städtische Netz.
Peter I. der Große beauftragte den Architekten seines Vertrauens, den Schweizer Domenico Trezzini, mit dem Entwurf der Festung, falls die Schweden beschlossen, diese Gebiete zurückzuerobern. Zuvor hatte Russland im Großen Nordischen Krieg gegen Schweden gekämpft und es gelang ihm im Jahre 1703, das Land an der Newa zurückzuerobern.
Während die Kathedrale sehr früh, zwischen 1712 und 1733, zur Festung hinzugefügt wurde, wurden viele der anderen Gebäude zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert erbaut.
Die Festung, die der Abwehr dienen sollte, wird vor allem durch ihre sechs Bastionen und die hexagonale Form charakterisiert. Eine von ihnen, Trubetskoy genannt, wurde in den 1870er Jahren errichtet und und als Gefängnis, das vormals in den angrenzenden Gebäudeteilen untergebracht war, genutzt.
Während der Russischen Revolution eroberten die Bolschewiki am 25. Oktober 1917 die Festung. Später, im Jahre 1924, wurde der größte Teil der Zitadelle zu einem Museum. Am 8. November 1925 stimmte der Rat von Leningrad (Name der Stadt von 1924 bis 1991, nach dem Verschwinden von Lenin und in seiner Hommage) jedoch der Zerstörung und dem Bau eines Stadions zu. Diese Pläne wurden jedoch schnell verworfen.
Anschließend wurde die Festung aufgrund der Schäden der Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs restauriert und im Jahre 1973 das Museum für Weltraumforschung und Raketentechnologie eröffnet.
Dieser wichtige Ort der Stadt gilt noch heute als historisches Zentrum von St. Petersburg.
Wirf einen guten Blick auf die 50-Rubel-Scheine, wenn dir einer von ihnen in die Hände fällt, denn auf der Vorderseite siehst du im Hintergrund die Peter-und-Paul-Festung:
2. Was dich in der Peter-und-Paul-Festung erwartet
In erster Linie ist zu erwähnen, dass es sich um eine historische Zitadelle bzw. Festung mit einer Vielzahl von Enklaven und Gebäuden handelt, wozu auch die berühmte Peter-Paul-Kathedrale zählt, in der die Zaren des kaiserlichen Russlands begraben sind – angefangen bei Peter I. dem Großen bis hin zu Nikolaus II. und seiner Familie.
Ein Großteil der Ausstellungen und Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Kathedrale, das Museum für Weltraumforschung und auch ein altes Gefängnis, gehören seit 1954 zum Staatlichen Historischen Museum von St. Petersburg, das auch verschiedene Zentren und Museen verschiedener Art besitzt, die sich außerhalb der Festung über die Stadt verstreut befinden und in denen insgesamt mehr als eine Million Objekte aller Art untergebracht sind.
Je nach deinen Interessen kann der Besuch der Festung zwischen zwei und drei Stunden bis hin zu einem ganzen Tag dauern. Es gibt unglaublich viel in der Festung zu sehen und man kann den Besuch der Peter-und-Paul-Festung fast mit einem Besuch in einem Freizeitpark vergleichen. Die Besichtigung der Mehrzahl der Gebäude ist kostenpflichtig, doch es gibt auch ein Kombiticket, das den Zutritt zu den bedeutendsten Museen und Ausstellungen ermöglicht (siehe unten).
Im Sommer ist die Festung oft sehr gut besucht, da sie direkt nach der Eremitage eine der am häufigsten besuchten Touristenattraktion von St. Petersburg ist. Der Besuch der Festung wird dir helfen, die Geschichte dieser schönen und noch recht jungen Stadt mit nur etwa dreihundert Jahren Geschichte kennenzulernen.
Peter der Große hat ein eigenes Denkmal auf dem Gelände der Festung, das 1991 errichtet wurde und sich durch seine einzigartige Form auszeichnet. Ich rate dir, sie zwischen all den sehenswerten Orten in der Festung nicht zu verpassen, da sie wirklich sehenswert ist. Sehr interessant sind auch die Zugangstore, von denn jedes mit einem unterschiedlichen Design überrascht.
Falls du einen Happen essen möchtest, dann dann findest du in der Festung zwei Cafés und mehrere Fast-Food-Kioske. Wenn dir aber eher nach etwas besserem Essen ist, dann empfehle ich das Restaurant Koryushka, das sich direkt neben der Festung am Sandstrand befindet. Online-Reservierungen können direkt auf der Website des Restaurants vorgenommen werden. Es ist geräumig, angenehm dekoriert und bietet einen atemberaubenden Panoramablick. Du kannst dort für um die 2.000 Rubel gut essen.
Neben dem Restaurant Koryushka befindet sich ein feiner Sandstrand, der im Sommer sehr gut besucht ist. Wie wäre es mit einem erfrischenden Bad in der Newa nach dem Besuch der Festung? 🙂
In dieser Karte siehst du die Lage der Gebäude und Mauern der Festung, die einen Besuch wert sind. Weiter unten erkläre ich dir mehr zu ihnen.
3. Zugang zur Insel und zur Festung
Die Festung befindet sich zwar auf einer Insel, doch sie kann einfach zu Fuß erreicht werden, denn zwei Brücken, Ioannovsky und Kronverksky, verbinden sie mit dem Festland. Du kannst sie jedoch auch auf eine etwas abenteuerlichere Art erreichen: im Rahmen einer Bootsfahrt entlang der Kanäle von St. Petersburg mit einem Halt an der Festung. Die nächstgelegenen Metro-Stationen sind Gorkovskaya und Sportivnaya.
Die Insel und die Festung befinden sich im Bezirk Petrogradsky. Schon allein die Aussicht, die sie bieten, ist einen Besuch wert. Und falls du im Winter in St. Petersburg bist, dann hast du das unglaubliche Privileg den Fluss zugefroren zu sehen – wirklich beeindruckend!
- Insel Záyachi: 6:00 bis 21:00 Uhr
- Festung: 9:00 bis 20:00 Uhr
4. Tickets, Öffnungszeiten und Preise
Die bedeutendsten und interessantesten Museen und Ausstellungen, die man in der Peter-und-Paul-Festung besichtigen kann, sind die des Staatlichen Historischen Museums von St. Petersburg.
Sei dir jedoch darüber bewusst, dass es sich um einen ziemlich großen Komplex handelt und meiner Erfahrung nach ist es leicht, sich im Inneren zu verlieren. Daher ist es wirklich ratsam, sich ein wenig vor dem Besuch vorzubereiten.
Für 750 Rubel kannst du ein Kombi-Ticket kaufen, mit dem du die interessantesten Museen und Ausstellungen der Festung besuchen kannst (in Klammern findest du den individuellen Preis jedes Museums bzw. jeder Ausstellung):
- Peter-Paul-Kathedrale (550 Rubel)
- Gefängnis Trubezkoi-Bastion (250 Rubel)
- Museum für Weltraumforschung und Raketentechnologie V. P. Glushko (200 Rubel)
- Ausstellung „Geschichte von Petersburg-Petrograd. 1703-1918” (200 Rubel)
- Ausstellung „Geschichte der Peter-und-Paul-Festung“ (100 Rubel)
- Ausstellung „Museum für Wissenschaft und Technik“ (200 Rubel)
- Ausstellung „Museum für Keramik“ (200 Rubel)
Wenn du die Kathedrale und das Gefängnis (die beiden Hauptattraktionen der Festung) besuchen möchtest, lohnt es sich bereits, das Kombiticket zu kaufen.
Hinweis: Für die Nutzung der Toiletten in der Festung werden 30 Rubel berechnet.
Was die Öffnungszeiten betrifft, so sind die Kathedrale und das Gefängnis in der Trubezkoi-Bastion von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, während die anderen Museen ab einer Stunde später, von 11:00 bis 18:00 Uhr, geöffnet sind. Mittwochs sind alle Museen und Ausstellungen geschlossen, was diesen Tag zu einem denkbar schlechten Tag macht, um die Festung zu besuchen.
Auf jeden Fall empfehle ich dir, die offizielle Website der Peter-und-Paul-Festung zu besuchen, um die aktuellen Öffnungszeiten und Preise sowie die Rabatte für Minderjährige, Studenten (mit gültiger ISIC-Karte) oder Rentner einzusehen, da sich die Öffnungszeiten und Preise ändern können. Die russische Version der Website ist in der Regel aktueller als die englische Version.
Natürlich ist es auch möglich, andere Ausstellungen (nicht im Kombiticket enthalten) zu besuchen, wie z.B. die Sammlungen von Porzellan, Keramik und Glas sowie die Sammlung von Möbeln vom 18. Jahrhundert bis heute. Diese Ausstellungen sind normalerweise jedoch nur im Rahmen einer Führung, die vom Staatlichen Historischen Museum organisiert wird und nur für Gruppen möglich ist, zugänglich.
Um den Tag in der Festung abzuschließen, kannst du das Militärgeschichtliche Museum der Artillerie, des Ingenieurwesens und der Nachrichtentechnik direkt vor der Festung besuchen. Dort erwartet dich eine Vielzahl von interessanten Ausstellungsstücken: von Kanonen aus der Zeit von Peter I. der Große über gepanzerte Fahrzeuge und Raketen des Kalten Krieges bis hin zu einem Raum, der der berühmten sowjetischen Kalaschnikow AK-47 gewidmet ist.
In dieser Karte kannst du alle Museen und Ausstellungen (weiße Zahlen in roten Kästchen) sowie die architektonische Struktur der Festung wie Bastionen und Eingangstore (weiße Zahlen in grünen Kreisen) sehen:
Tickets werden nur an den Kassen verkauft. Leider verkauft das Museum auf seiner Website keine Online-Tickets. Die Ticketschalter befinden sich an zwei Standorten:
- Wenn du die Festung über die Ioannovsky-Brücke (Haupteingang) erreichst, dann findest du nach dem Betreten der Festung direkt auf der linken Seite eine Rampe und daneben das Informations- und Ticketbüro. Im Bild unten kannst du es sehen. Es befindet sich im Gebäude Ioannovsky Ravelin:
- In der Festung, neben der Kathedrale, befindet sich das Botny Haus, in dem auch Tickets und Souvenirs verkauft werden. Eine Besonderheit dieses Hauses ist, dass es zwischen 1762 und 1766 gebaut wurde, um ein Boot unterzubringen, das unter dem Spitznamen „Der Großvater der russischen Flotte“ bekannt war und das erste Schiff der Marine des Landes zu sein scheint. Es heißt „Sankt Nikolaus“ und ist in einer Holznachbildung in diesem Haus ausgestellt. Das Original befindet sich seit 1940 im Marinemuseum von St. Petersburg. Hier kannst du das Hauses von außen und innen sehen:
- Du findest weitere Ticketschalter auch im Gefängnis der Trubezkoi-Bastion und im Museum für Weltraumforschung und Raketentechnologie.
Ein paar praktische Infos:
- Die St. Petersburg Card bietet freien Eintritt in die Kathedrale und zum Gefängnis.
- Eine weitere Option ist der City Tour Pass, der dir die gleichen Vorteile in der Peter-und-Paul-Festung bietet, und den du im Botny Haus vorzeigen kannst, um ein Ticket zu erhalten.
Wenn du die Festung nicht auf eigene Faust erkunden möchtest, dann kannst du eine private Tour auf Deutsch durch die Peter-und-Paul-Festung buchen.
Und die besonders Abenteuerlustigen können mit Baltic Airlines einen 15-minütigen Hubschrauberflug von der Festung aus für 5.000 Rubel pro Person machen.
5. Was sollte man in der Peter-und-Paul-Festung nicht verpassen?
Aufgrund der Anzahl und Vielfalt der Sehenswürdigkeiten der Festung habe ich sie in zwei Gruppen eingeteilt: Museen und Ausstellungen (ich werde mich auf die wichtigsten konzentrieren) und architektonische Strukturen (Wände, Bastionen, Eingangstore und Statuen).
5.1. Die interessantesten Museen und Ausstellungen
1. Die Peter-Paul-Kathedrale und das Mausoleum Grand Ducal
Mitten in der Zitadelle gelegen, ist dies wahrscheinlich der bedeutendste Ort der Festung.
Die Kathedrale wurde zwischen 1712 und 1733 von Domenico Trezzini (wie auch die Festung) erbaut und besteht aus einem 122,5 Meter hohen Glockenturm, der von einem Engel mit einem 7 Meter hohen Kreuz in der Hand gekrönt wird. Der Stil der Kathedrale ist der petrinische Barock und entspricht dem orthodoxen Kult.
Die Bedeutung dieser Kathedrale wird zudem dadurch unterstrichen, dass sie die Gräber von Peter I. der Große und dem Großteil der Zaren der Romanov-Dynastie beherbergt, darunter Nikolaus II. und seine Familie, die im Jahr 1988, achtzig Jahre nach ihrer Ermordung in Jekaterinburg, dorthin gebracht wurden. In dieser Kathedrale wurden Ende des 19. Jahrhunderts insgesamt 46 Gräber gezählt. Da fast kein Platz mehr vorhanden war, begannen im Jahre 1896 die Arbeiten am Mausoleum Grand Ducal, um die Gräber der Kathedrale zu vergrößern. Der Stil des Mausoleums ist Neobarock.
Der Gottesdienst, der ab dem Jahre 1924 eingestellt wurde, da der Festungskomplex und die Kathedrale dem Museum gewidmet wurden, wurde erst im Jahr 2000 wieder aufgenommen.
Du kannst den Glockenturm besuchen, die originalen Glocken sehen und auch das einzigartige Carillon aus dem Jahr 2001 mit insgesamt 51 Glocken bestaunen, von denen die schwerste Glocke 3.075 kg wiegt und die leichteste 10 kg.
Die Peter-und-Paul-Kathedrale war für lange Zeit das höchste Gebäude in St. Petersburg und bietet somit einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt. Heutzutage ist das höchste Gebäude St. Petersburgs das Lakhta Center, Hauptsitz von Gazprom, das 2018 eingeweiht wurde und mit 462 Metern das derzeit höchste Gebäude Europas ist.
Aus Respekt gibt es in der Kathedrale keine Bänke und man kann sich dort generell nicht hinsetzen. Die Gräber sind beeindruckend und aus weißem Marmor gefertigt. Bemerkenswert sind auch die barocke goldene Ikonostase und die Ikonen.
Der Außenplatz der Kathedrale wird häufig für Festivals und Open-Air-Musikkonzerte genutzt.
2. Gefängnis in der Trubezkoi-Bastion
Die Trubezkoi-Bastion, die in den 1870er Jahren wieder aufgebaut wurde, erlangte ihre Bekanntheit durch die Unterbringung des Hauptteils des ehemaligen Gefängnisses. Die Gefangenen vor und nach der Erweiterung waren vor allem politisch engagiert, wie der berühmte Schriftsteller Fjodor Dostojewski, Maxim Gorki, Michail Bakunin, Leo Trotzki oder Josip Broz „Tito“ (ehemaliger Präsident Jugoslawiens) im Auftakt der Russischen Revolution. Kurioserweise war der erste, der im Jahre 1876 aus dem Gefängnis ausbrach, der anarchistische Prinz Peter Kropotkin.
Die Bastion ist ein ziemlich düsterer Ort, der seine Unruhen und großen Probleme hatte. Daher fällt es wirklich nicht schwer, sich das harte Leben hinter Gittern während einer Besichtigung des Gefängnisses vorzustellen.
Wie der Großteil der Festung wurde auch sie im Jahre 1924 zu einem Museum.
3. Museum für Weltraumforschung und Raketentechnologie V. P. Glushko
Das im Jahr 1973 eröffnete Museum zeigt den sowjetischen Einsatz im Wettlauf ins All und dem Start von Raketen – angefangen im Jahre 1957 mit dem Start des ersten Satellitens und der Raumschiffe Wostok, Woskhod und Sojus-16.
Du kannst dir dort auch ein sehr gutes Bild davon machen, wie Internationalen Raumstationen aussehen sowie Kosmonautenanzüge, Raketentechnikgeräte und verschiedene kosmonautische Objekte bestaunen.
Der 12. April ist der Weltkosmonautiktag, derselbe Tag wie die erste bemannte Reise ins All des Sowjets Juri Gagarin im Jahr 1961, der die Erde zum ersten Mal mit dem Raumschiff Wostok-1 umkreiste. An diesem speziellen Tag ist der Eintritt ins Museum in der Regel kostenlos.
Seit 1999 trägt das Museum zudem den Namen von V.P. Glushko, einem hervorragenden Luft- und Raumfahrtingenieur, der während des Wettlaufs ins All einige der berühmten Raumschiffe und Raketen der UdSSR entwarf.
Wenn du das Raumfahrt-Museum in Moskau besucht hast, findest du das Museum in St. Petersburg jedoch möglicherweise nicht allzu interessant.
4. Ausstellung „Geschichte von Petersburg-Petrograd. 1703-1918“ im Kommandantenhaus
Dieses Museum ist dem täglichen Leben des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts in St. Petersburg gewidmet. Es erwarten dich Karten, Gemälde und eine Vielzahl von archäologischen Funden sowie Bereiche zu den Themen Handel, Verkehr, Mode, Lebensmittel, Wohnen und Freizeit.
Vielleicht wunderst du dich über den Namen “Petersburg-Petrograd”. St. Petersburg hieß von 1914 bis 1924 Petrograd.
5. Ausstellung „Geschichte der Peter-und-Paul-Festung“ an der Mauer der Newa
Im Rahmen dieser Ausstellung erfährst du alles zur Geschichte des Baus und den nachfolgenden Arbeiten an der Festung. Du kannst die verschiedenen architektonischen Entwürfe, Fotos, Gravuren und Karten der Zitadelle anschauen, die dir die Entwicklung, Lage und die strategische Bedeutung der Festung zeigen.
6. Ausstellung „Museum für Wissenschaft und Technik“
Die Ausstellung, die im Januar 2019 eröffnet wurde, umfasst mehr als 600 Objekte aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und Technologie, die in St. Petersburg von Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des 20. Jahrhunderts genutzt wurden.
Wenn du wissen möchtest, welche Objekte dich in dieser Ausstellung erwarten, dann schau dir dieses Video der Eröffnung der Ausstellung an.
7. Ausstellung des „Museums für dekorative Keramik“
Die Ausstellung zeigt die Geschichte der Entwicklung der dekorativen Keramik vom 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts.
8. Die Münzstätte und das Geldgeschichtliche Museum
Die Münzstätte ist eine Fabrik, die sich in den Gebäuden der Festung befindet, die zwischen 1798-1806 errichtet wurden. Zuvor, im Jahre 1724, zog die damals in Moskau ansässige Münzstätte nach St. Petersburg, in die Peter-und-Paul-Festung.
Heutzutage ist sie eine Niederlassung des bedeutenden russischen Unternehmens Goznak, einem der ältesten Hersteller von Münzen, Medaillen und Gedenkauszeichnungen der Welt, der zudem Schmuck und religiöse Gegenstände herstellt. Die hochwertigen Werke von Goznak genießen weltweit einen hervorragenden Ruf und das Unternehmen hat im Laufe der Zeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Ein absolutes Muss für Liebhaber der Münzkunde.
Einen sehr besonderen Auftrag erhielt das Unternehmen im Jahr 2004: Die Herstellung einer Gedenkmedaille anlässlich der Präsidentschaft von Wladimir Putin in der Regierung der Russischen Föderation.
Gegenüber der Golovkin-Bastei befindet sich das Geldgeschichtliche Museum, das zwar zur Münzstätte gehört, sich jedoch in einem anderen Gebäude namens Anninsky Cavalieri befindet.
Obwohl dieses Museum, das 2016 renoviert wurde, eines der am wenigsten bekannten Museen der Festung ist, ist es einen Besuch wert. Bitte beachte jedoch, dass der Besuch dieses Museums nicht im Kombiticket enthalten ist.
- Website des Museums: https://museum.goznak.ru/
- Website des Museumsshops: http://spmd.goznak.ru/info/shop/
- Öffnungszeiten: von 10:00 bis 20:00 Uhr. Donnerstags geschlossen.
- Preis: 200 Rubel
5.2. Architektonische Strukturen: Mauern, Bastionen, Tore und Statuen
Neben Museen und Ausstellungen erwarten dich in der Festung zudem interessante architektonische Strukturen wie die Mauern selbst und ihre Bastionen, die Tore zur Festung sowie Statuen bedeutender Persönlichkeiten, auf die du während der Führung treffen wirst.
1. Aussichtsplattform „Newskaja Panorama“ und Bastionen
Nach Betreten der Aussichtsplattform „Newskaja Panorama“ kannst du entlang der Festungsmauern über einen Holzsteg mit Blick auf das historische Zentrum von St. Petersburg gehen (geöffnet von 10:00 bis 19:30 Uhr).
Während des kleinen Spaziergangs kannst du einige der Bastionen der Festung sehen und auch besuchen (Gosudaryev, Menshikov, Naryshkin, Golovkin, etc.).
Diese Attraktion ist nicht im Kombi-Ticket enthalten und kostet 300 Rubel. Pass auf, dass du diese Attraktion nicht mit dem gleichnamigen Hotel verwechselst 😉
2. Die Naryschkin-Bastion und das Kanonenfeuer
Ein für St. Petersburg typisches Ereignis ist das Abfeuern einer Kanone der Festung. Der Kanonenschuss findet jeden Mittag um 12.00 Uhr aus der Naryschkin-Bastei statt und man kann einen ziemlichen Schrecken bekommen, wenn man von diesem Lärm unvorbereitet erwischt wird. Die Tradition des Kanonenschusses reicht bis ins Jahr 1730 zurück und wurde seit 1873 permanent eingeführt. Im Jahre 1934 wurde sie gestoppt, jedoch etwas mehr al 20 Jahre später, in 1957, wieder aufgenommen.
Zur Zeit von Peter I. des Großen markierte sie den Beginn und das Ende des Arbeitstages und warnte vor Überschwemmungen und wichtigen Ereignissen. Darüber finden in der Regel jährliche Feste am Tag der Stadt (27. Mai) statt.
Diese Bastion ist einem der wichtigsten Militärkommandanten und Verwalter Peters des Großen gewidmet, der den Bau der Festung beaufsichtigte. An Feiertagen und während kaiserlichen Besuchen wird die Flagge der Festung oder das kaiserliche Banner dort aufgehängt.
Auch die Zeremonie des Wechsels der Wachen lohnt sich: sie findet jeden Samstag während der Sommersaison statt.
3. Eingangstore zur Festung
Das Petrovskiy-Tor oder auch Peterstor genannt, ist der offizielle Eingang zur Peter-und-Paul-Festung. Es stammt aus dem Jahr 1708 und wurde zum Gedenken an den russischen Sieg über Schweden im Großen Nordischen Krieg errichtet. Es ist mit einem Basrelief, zwei Statuen und ein beeindruckendes Wappen dekoriert.
Wenn du die Festung mit dem Boot erreichst, dann führt dich der Weg durch das Newator. Solltest du die Festung zu Fuß erreichen, dann lohnt sich auf jeden Fall auch ein Besuch des Tors, um die Brücke zu überqueren und die Newa aus der Nähe zu sehen.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Eingangstore wie die Tore Nikolsky, Wassiljewski und Kronwerk.
4. Statue von Peter dem Großen
Dem Gründer der Stadt ist eine eigene Statue in der Festung gewidmet, die etwas erstaunlich ist, denn wir sehen ihn in sitzender Position mit einem sehr kleinen Kopf und unverhältnismäßig großem Körper und sehr langen Fingern. Viele lassen sich neben der kuriosen Statue fotografieren.
5. Skulpturen von Hasen und Kaninchen
Du findest in der Festung zudem verschiedene Skulpturen von Hasen und Kaninchen zu Ehren der Tiere, die die Insel in großer Anzahl bewohnten, bevor die Festung gebaut wurde.
Ich hoffe, dass dir dieser Artikel dabei geholfen hat, deinen Besuch in der Peter-und-Paul-Festung in St. Petersburg zu planen. Denn ohne vorherige Organisation, kann die Festung aufgrund ihrer Größe ein wenig verwirrend sein. Solltest du Fragen oder Anmerkungen haben, dann freue ich mich auf dein Kommentar weiter unten.